Sozialarbeiter für zwei Gymnasien in der Grafschaft
GN-Artikel vom 07.07.2021
Was haben wir uns alle gefreut, als der SPD-Politiker Gerd Will Anfang Juli über die GN verkündete, dass die Niedersächsische Landesregierung zwei volle Planstellen für Schulsozialarbeiter an Grafschafter Gymnasien genehmigt hat.
Das Gymnasium Nordhorn und das Lise-Meitner-Gymnasium in Neuenhaus sollten in diesem Schuljahr jeweils eine volle Stelle besetzen können.
Bei all dieser frohen Kunde hatte Herr Will scheinbar vergessen zu erwähnen, dass diese Stellen
– zum einen im Rahmen des Aktionsprogrammes des Bundes „Aufholen nach Corona für Kinder und
Jugendliche“ und nicht aus den seit Jahren bestehenden „Töpfen“ des Landes Niedersachsen zur Schaffung von Schulsozialarbeiterstellen finanziert wird und
– zum anderen, dass diese so hoch angepriesenen Stellen nur auf zwei Jahre befristet sind!
So konnten Sie auf der Homepage des Gymnasiums Nordhorn (und nicht etwa in den Stellenanzeigen der GN) nachlesen, dass eine Stelle zu besetzen war.
Zitat:
„An dem Gymnasium Nordhorn, Stadtring 29, 48527 Nordhorn ist zum 01.10.2021 im Rahmen des Aktionsprogramms des Bundes: „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ ein Arbeitsplatz für eine sozialpädagogische Fachkraft (m/w/d) in schulischer Sozialarbeit mit einem Beschäftigungsumfang eines Teilzeitarbeitsplatzes (dies entspricht einer regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit von zurzeit 19,0 Wochenstunden zuzüglich Ferienzeitregelung, insgesamt 23,0 Stunden) befristet bis zum 31.07.2023 zu besetzen.“
Leider erkennt man aufgrund der Stellenausschreibung, dass diese volle Stelle auf einmal auf eine halbe Stelle (19.0 Wochenstunden) geschrumpft ist. Die andere Hälfe hat dann wohl das Lise-Meitner-Gymnasium.
Die Anzahl an Sozialarbeiter*innen, die von einer halben Stelle leben können, die dann auch noch bis zum 31.07.2023 befristet ist, wird übersichtlich sein. So lockt man keine Fachkräfte in die Grafschaft. So hält man auch keine Fachkräfte in der Grafschaft.
Aber die Landesregierung hat es ja wenigstens schon einmal geschafft, einen Erlass herausgeben, um jeweils eine befristete halbe Stelle aus den Mitteln des Bundes zu bewilligen!
Was für eine Mogelpackung!