Pressemitteilung der IPG
zum Umgang mit dem Brand des Drogenlabors in Nordhorn/Blanke
Vor einigen Wochen war für ein/zwei Tage ein Abrissunternehmen auf dem Grundstück des abgebrannten Drogenlabors auf der Blanke tätig, das ein wenig an den Außenwänden „herumknabbert“ hat.
Nun ruht seit Wochen wieder still der See (die Brandruine und die 80.000 Liter des kontaminierten Löschwassers im Keller) und man fragt sich unwillkürlich: „Soll das da so liegen bleiben? – Wann und Was passiert hier denn endlich einmal?
Dieser Brand eines der größten Drogenlabore in Niedersachsen ist ein Novum in der Geschichte der Grafschaft und der Stadt Nordhorn.
Aber auch der Umgang der Polizei, der Sicherungsbehörden, der Verwaltungen sowie der Umweltbehörde mit diesem Vorfall sind ein Novum und werfen kein gutes Licht auf den Austausch von Informationen und auf die Koordination der einzelnen Behörden.
Fast hat man den Eindruck, dass es weder die Politik noch die Verwaltung ernsthaft interessiert, was hier vorgefallen ist.
Dieser Betrieb eines Drogenlabors, dieser Brand, der Umgang mit der Brandruine hat viele Dimensionen, die geklärt und aufbereitet werden müssen.
Die IPG hat deshalb einen gleichlautenden Antrag an die Verwaltungen der Stadt Nordhorn und des Landkreises gestellt.
Hierin fordert die IPG einen Sachstandsbericht zum Umgang mit dem Brand des Drogenlabors auf der Blanke und der Aufarbeitung der sich daraus ergebenden Folgemaßnahmen.
Nachfolgender Fragenkatalog soll in den entsprechenden Fachausschüssen behandelt werden.
– Was wird aus dem Gelände, dass unmittelbar an die Wohnbebauung anschließt?
– Welche Maßnahmen zum Schutz des Bodens wurden eingeleitet?
Der gesamte Keller der Brandruine ist immer noch mit stark kontaminiertem Löschwasser gefüllt.
Hier lagern ca. 80.000 Liter Wasser mit teilweise hochgradig gesundheitsgefährdenden, langlebigen Chemikalien.
Wie dicht ist so ein alter Keller wirklich?
Soll das Löschwasser erst ins Grundwasser versickern? – Viele der Gärten in unmittelbarer Nähe haben einen Brunnen zur Bewässerung des Gartens!
– Wie konnten beträchtliche Mengen von gefährlichen Chemikalien einfach von einem „gesicherten Gelände“ verschwinden?
– Welche rechtlichen Maßnahmen sind gegen den Besitzer der Immobilie und gegen die Mieter eingeleitet worden?
– Müsste dieses Gewerbegebiet nicht grundsätzlich geprüft und überarbeitet werden?
(Probleme mit überbordenden, nicht regulierten Autofirmen auf der „grünen Wiese“, der Brand bei Beton- und Monierbau, der um ein Haar auf das Museumsdepot übergegriffen hat. Die Verkehrssituation in diesem Mischgebiet usw.).
– Wieso liegt eine so gefährliche und immer noch mit Chemikalien belastete Brandruine nach über einem Jahr immer noch in unmittelbarer Nähe einer Wohnbebauung ungeschützt herum?
– Wann reagiert der Landkreis als Aufsichtsbehörde und fordert oder koordiniert das weitere Vorgehen mit der Stadt Nordhorn?
Wer übernimmt hier endlich die Federführung und die Verantwortung einer geordneten Abwicklung?
– Was wird seitens der Stadt Nordhorn und dem Landkreis unternommen, um derartige
Vorkommnisse zeitnah zu unterbinden und zukünftig zu verhindern?
Diese Fragen sind in einem gemeinsamen Gespräch der Stadt Nordhorn und des Landkreises zeitnah zu klären und in den entsprechenden Fachausschüssen zu behandeln.