„Das Ehrenamt in der Grafschaft, aber auch in Nordhorn, ist in seiner Vielfalt gefährdet. Die IPG Fraktion im Nordhorner Stadtrat möchte deshalb das Ehrenamt vor Ort stärken.“ teilt Uwe Heiduczek als Fraktionssprecher der Initiative Pro Grafschaft mit. Nach Ansicht der IPG sind gerade diese Bereiche des Ehrenamtes in den letzten Jahren vernachlässigt worden. Die Verwaltung der Stadt lobt durchweg das Engagement der Ehrenamtlichen, betont bei jeder Gelegenheit die z.B. sehr gute Arbeit des Kreissportbundes KSB in der Stadt Nordhorn, zuckt aber beim Griff in die Brieftasche jedes Mal zurück und verweist auf den Landkreis.

„Nur die Ansiedelung des KSB im Sportpark sowie eine verbale Wertschätzung reichen nicht mehr aus. Gerade wegen Corona sollte man das Augenmerk hier mehr ausrichten und die Sportvereine und das Ehrenamt unterstützen.“ fasst Uwe Heiduczek zusammen.

„Die Möglichkeiten zur Stärkung des Ehrenamtes sind vielfältig“, sagt Rainer Heckert-van Remmerden als Vertreter im Sportausschuss. Hier hatte die IPG eine dauerhafte  Erhöhung der Sportstättenförderung von derzeit 150.000€ auf 200.000€ beantragt.  „Wir können hier nicht mehr glaubwürdig argumentieren, wenn der Rat für den Erhalt der Eissporthalle knapp 2 Mio. € zur Verfügung stellen kann, während alle Sportvereine in Nordhorn sich jährlich 1/12 dieser Summe teilen müssen.“ fügt er hinzu.           
Wenn beispielsweise ein Verein im Jahr 2008 einen Antrag gestellt habe, der „voraussichtlich“ 2021 gefördert werden könne, laufe bei der Sportstättenförderung etwas falsch.

Ein weiterer Antrag der IPG betrifft die Stärkung des Kreissportbundes. „Eine finanzielle Unterstützung des KSB ist auch eine Unterstützung der Nordhorner Sportvereine und gleichzeitig eine Förderung des Ehrenamtes“ meint Jens Leuftink. Immer mehr Vereine würden durch den Schwund, nicht nur in den Führungsebenen, über kurz oder lang nicht mehr handlungsfähig sein. Eine zunehmende Anzahl von Aufgaben müsse auf immer weniger ehrenamtliche Unterstützer verteilt werden. Hier könne der Kreissportbund  durch seine Erfahrung in der Vereinsverwaltung übergeordnet tätig werden und die Vereine in der Administration entlasten. Um hier eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen, die beispielsweise die Nordhorner Sportvereine in der Mitgliederverwaltung, dem Finanzmanagement und dem  Abrechnungswesen unterstützt, könnte der KSB eine vereinsübergreifende Anlaufstelle schaffen. Dafür sollen im Haushalt erstmals von der Stadt Nordhorn 25.000€ zur Verfügung gestellt werden. Diesem guten Beispiel folgend könnten sich die anderen Kommunen und auch der Landkreis an der Unterstützung beteiligen.

„Migration und Integration sind fundamentale Bestandteile im Bereich des Vereinssportes.“
Das ist für die stellvertretende Bürgermeisterin Jutta Bonge eine Begründung für einen weiteren Antrag der IPG.
“Gerade in den Sportvereinen werden viele Migranten durch das freundschaftliche Miteinander und die daraus resultierenden Kontakte in die Gesellschaft integriert. Die Vielfalt der unterschiedlichsten Wertevorstellungen zieht aber auch entsprechendes Konfliktpotential nach sich. Deshalb sollte eine Sozialarbeiterstelle geschaffen werden, die Sportvereine, wie z.B. die Vereine auf dem Blankepark mit ihren Mitgliedern aus den unterschiedlichsten Staaten in ihren Bemühungen unterstützt, diese Migranten zu integrieren“.

Der Lichtblick

Seit nun fast 7 Jahren fordert die IPG eine Sperrung der Firnhaberstraße zur Unterbindung des verbotenen Schleichverkehrs.
Im Dezember 2018, hat die Initiative Pro Grafschaft im Rat der Stadt Nordhorn nach langem Bemühen eine Mehrheit für ihren Antrag erhalten, die Firnhaberstraße mit Hilfe einer versenkbaren Polleranlage zu sperren. Nun hat sich ein Nordhorner Planungsbüro dieser hochkomplexen technischen Problembewältigung angenommen und ist seit September diesen Jahres mit der Planung beauftragt. Hier ist die IPG nun in freudiger Erwartung auf die Realisierung  dieses “Jahrhundertprojektes“. – Wir bleiben dran!